Details
Inventarnummer2016-0487
TitelEhevertrag, geschlossen am 16. Mai 1836 in Düren
HerstellerGebrüder Goebels (Hersteller), Peter Josef Comitti (Aussteller)
BeschreibungEhevertrag zwischen Leopold Kall Schmitt und Elisabeth Barbara Corrig aus Gürzenich, geschlossen und vor Zeugen unterzeichnet vor Peter Josef Comitti, Königlich Preußischer Notar im Wohn- und Amtssitze der Stadt Düren, Landesberichtsbezirk Aachen am 16. Mai 1836.
Es handelt sich um eine handgeschriebene Urkunde auf inzwischen vergilbtem Papier. Die obere Hälfte der Vorderseite wurde zuvor mit einer Lithographie bedruckt: "Großherzogthum Niederrhein / Wir Friedrich Wilhelm III. von Gottes Gnaden, Koenig von Preußen, Großherzog vom Niederrhein, thun kund, und fügen hiermit zu wissen, dass". Die aufgedruckten Worte (verschiedene Schrifttypen und -größen, z. T. gerade, z. T. geschwungen) werden von zahlreichen Verzierungen umgeben, z. B. von Sonnenstrahlen, gekreuzten Schwertern und einer Krone, Lorbeerkränzen, Adlerflügeln. Unter dem Wort "von" steht ganz klein "Lith. v. Gebr. Goebels, Cöln".
Der handschriftliche Text beginnt auf der unteren Hälfte der Titelseite, direkt unter der ebenfalls handschriftlich notierten Nummer "No. 1770 Repii". Eine Transkription liegt vor:
"Vor den unterschriebenen Peter Josef Comitti Königlich Preußischer Notar im Wohn- und Amtssitze der Stadt Düren, Landesgerichtsbezirk Aachen, und in Gegenwart der hierzu ersuchten mit unterschriebenen Zeugen erschienen Leopold Kall Schmitt in Gürzenich wohnhaft als Bräutigam an einer, und Elisabeth Barbara Corrig ohne Gewerb in Gürzenich wohnhaft als Braut an anderer Seite, welche folgenden Ehevertrag verabredet und beschloßen haben.
Erster Artikel
Es soll eine Gütergemeinschaft unter den künftigen Ehegatten statt haben welche nach den Vorschriften über die gesetzliche Gütergemeinschaft beurteilt wird.
Zweiter Artikel
Auf den Fall, daß einer der künftigen Ehegatten vor dem andern sterben sollte, so vermachen sich dieselben wechselseitig alles Dasjenige, worüber der Verstorbene zu Gunsten des Überlebenden dem Eigentum und die Nutznießung nach zu verfügen berechtigt ist.
In Urkund ist dieser Akt aufgenommen und den Comparenten vorgelesen worden zu Düren in der Schreibstube des unterzeichnenden Notars am sechszehnten Mai achtzehn hundert sechs und dreißig in Gegenwart von Heinrich Grün, Schuster und Norbert Schlößer, Schreiner, beide in Düren wohnhaft, als hier zu ersuchten Zeugen, welche so wie die Comparenten dem Notar nach Namen, Stand und Wohnort bekannt sind. Und haben nach der Vorlesung Comparenten und die Zeugen mit dem Notar unterschrieben.
Gez. Leopold Kall, Barbara Corrig, Heinrich Grün, Norbert Schlößer, P. J. Comitti
Befehlen und Verordnen zugleich allen darum ersuchten Gerichtsvollziehern, besagten Akt zu vollstrecken. ... (unleserlich). General Procurator und unsern Procuratoren bei den Landgerichten denselben zu handhaben. Allen Offizieren und Kommandanten der bewaffneten Macht oder deren Stellvertretern starke Hand zu leisten wenn sie rechtmäßig dazu aufgefordert werden.
Zur Bekräftigung ist Gegenwärtiges zu dessen Urschrift ein Stempel von zwei Taler kassiert werden besiegelt und von dem Notar unterschrieben worden.
Für gleichlautende Ausfertigung
Comitti".
Die Urkunde umfasst insgesamt 8 Seiten (inklusive Vorder- und Rückseite des Titels), wobei die letzten drei Seiten vollständig unbeschriftet sind. Auf der fünften Seiten findet sich in der unteren Hälfte nur folgende, handschriftlich notierte Kostenaufstellung:
"Kosten
Akt 2,15
Zeugen 10
Stempel 2,00
Ausfertigung 20
Stempel 15
6,00".
Auf der dritten Seite links oben prangt ein runder Stempel mit dem Reichsadler sowie der umlaufenden Aufschrift "Ein Halbach Thaler 15 Gr.". Auf der vierten Seite unten, neben der Unterschrift des Notars, wurde ein sternförmiges Papiersiegel mit der Prägung eines Reichsadlers sowie den umlaufenden Worten P. J. Comitti Kön. Preuß. Notar in Düren" aufgebracht. Darunter ist eine schwarz-weiß gestreifte Kordel angebracht.
Die Urkunde befindet sich in sehr gutem Zustand. Zwar ist das Papier vergilbt, es finden sich Risse und Knicke entlang der Kanten und z. T. auch an den Faltkanten in der Mitte der Seiten, die Tinte ist leicht verblichen und es gibt mehrere kleine Flecken, doch ist das Dokument intakt und gut lesbar.
EntstehungsortKöln, Düren
Datum 1836 - 1836
Entstehungszeitraum1830er Jahre
ObjektbezeichnungEhevertrag
Technikhandgeschrieben, gedruckt, gestempelt, gefaltet, gesiegelt, geklebt, gebunden
Format
Höhe: 31.5 cm
Breite: 19.8 cm
Seitenzahl: 8 Absolut
Breite: 19.8 cm
Seitenzahl: 8 Absolut